Gedanken, Training

Kennst du deine Grenzen?


Mein eigentlich „täglich Brot“ verdiene ich durch die Begleitung und Unterstützung von Menschen, die sich in einer psychischen Krise befinden.
Ein großes Thema oder ein Dauerbrenner in der Therapie ist das Thema „Grenzen setzen“.

Doch was steht vor dem Grenzen setzen? Was steht vor allem Handeln?
Die nächsten großen Themen, die da wären sind „Wahrnehmen“ und „Bewusst werden“. Bevor ich eine Grenze setzen kann, muss ich erstmal wahrnehmen, dass eine Grenze überschritten wurde. Das wiederum führt dazu wahrzunehmen „wo sind denn überhaupt meine Grenzen?“ und „wie kann ich mir diese bewusst machen?“.
Seit ein paar Jahren nun kommt die Arbeit mit Menschen und ihren Hunden dazu. Menschen, die quasi in einer Krise mit ihrem Hund leben. Tja, wie soll es anders sein, so sehr unterscheidet sich die Arbeit dann doch nicht…

Aber was hat das Ganze nun mit Hundetraining zu tun?
Auch hier geht es für mich viel um das Thema „Wahrnehmen“, „Bewusst werden“ und vor allem erstmal „Entschleunigen“, „Tempo rausnehmen“ und sich das ganze in Ruhe angucken, unvoreingenommen betrachten, beschreiben, ohne zu bewerten.

Und ja, das ist gar nicht so einfach, nicht direkt zu handeln, sondern erstmal inne zu halten.

Und was passiert, wenn unsere Grenzen überschritten werden? In den meisten Fällen wird das nur kurz durch ein kleines Unwohlsein wahrgenommen und dann aber doch gleich wieder zur Tagesordnung übergegangen. Denn Unangenehmes, vor allem unangenehme Gefühle, wollen ja vermieden werden. Es geht immer schnell um Lösungen, ein Abstellen des Unangenehmen – das Patentrezept muss her!

Viel wichtiger aber finde ich, ist doch auch erstmal zu analysieren „Was genau ist es denn eigentlich, was mich so stört?“. Denn ja, so finden wir die Grenzen, die überschritten werden und können an diesen arbeiten.