Gedanken, Training

Raum nehmen und geben.


Wer bewegt hier eigentlich wen? Und warum ist das überhaupt wichtig?

Wer kennt das nicht, dass der Hund so ganz selbstverständlich mitten im Weg liegt? Kein Problem, kann ich doch drum rum gehen…
Oder wenn mein Hund im Freilauf ist und ich ihn abrufe… komme ich ihm doch entgegengehen.
Oder beim Anleinen bewegen wir uns einfach im Takt im Kreis, um endlich die Leine anzulegen…

Hunde denken und verhalten sich in Räumen und diese können sehr klein, aber auch sehr groß sein. Wenn man sich Hundegruppen anschaut, ist es den Hunden seeehr seeehr wichtig andere Hunde bewegen zu können.
Und Hunde, die das können, sind ganz schön wichtig in so einer Gruppe. Die haben quasi, ganz platt gesagt, die Macht – womit gemeint ist, dass sie eigentlich fast alles bekommen, was sie haben möchten und das ist schon ziemlich cool für so einen Hund.
„Der Liegeplatz dort in der Sonne, kein Problem, ich schick den Hund mit meinen Blicken einfach weg und beanspruche diesen Raum für mich.“

Wie können wir Menschen uns das nun zu Nutze machen? Wo wir unseren Hunden doch so gerne entgegen gehen oder um sie rumlaufen, ihnen Platz machen und eigentlich alles ermöglichen wollen was sie haben wollen?

Bei vielen Hundehaltern ist das nicht unbedingt von Relevanz. Die haben die Art von Hund, die sich jeder wünscht: der unkomplizierte Hund. Der Hund der einfach alles von ganz allein und selbstverständlich macht. Diese möchte ich hiermit nicht ansprechen…
Ich meine diese Art von Hund, der sich ungern bewegen lässt. Sei es beim Abruf, bei Hundebegegnungen, beim Beanspruchen der Couch (huch, schon wieder ein Raum ). Und der sich auch gerne mal mit aller Vehemenz dagegenstemmt, wie es mein Beagle zum Beispiel in Perfektion kann.

Nunja, wir können bewusst beobachten wo mein Hund mich eigentlich bewegt und wo ich ihn bewege bzw. bewegen möchte, er es aber ablehnt.

Wir können uns aber kleine Situationen rauspicken: ihn mal von der Couch schicken, aus dem Weg verweisen und beobachten was der Hund daraus macht.
Kann mein Hund meinen Anspruch an jenen und welchen Raum annehmen?
Kommt mein Hund wenn ich ihn in meinem Raum einlade?

Und genau darüber können wir trainieren, für die großen Situationen, für die Schwierigen Momente, wie Hundebegegnungen, Abruf bei jagenden Ambitionen und so weiter.

Die Hunde wissen oft, wieviel Raum sie haben wollen und benötigen. Wissen wir Menschen das auch? Wieviel Raum brauche ich eigentlich, um mich wohl zu fühlen? Kommt mir mein Hund manchmal auch zu nahe in meinem Raum und ich lass es über mich ergehen, z.B. auf der Couch… Kann der Hund auch mal nachgeben? Denn das ist wichtig.

Das gegenseitige Raum nehmen und geben. Denn nur wenn ich Raum wegnehmen kann, kann ich auch welchen geben.